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Staatlich legitimierte Perversion
By Lars G Petersson

ISBN: 978-1-84991-122-1

Published: 2010
Pages: 265

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Ab 17 müssen sich deutsche Jungen laut Wehrpflichtgesetz wiederholten erniedrigenden Untersuchungen unterziehen. Bei überwiegend weiblichen Ärztinnen und deren Assistentinnen heißt es dann: nackt ausziehen, Hoden abtasten, Vorhaut zurückschieben, umdrehen, bücken und Pobacken spreizen. Wie es einst Hitler machte, so zwingen deutsche Behörden der männlichen Jugend heute immer noch sinnlose körperliche Untersuchungen auf, die ursprünglich nur zur Einschüchterung und Erschaffung gehorsamer Soldaten benutzt wurden. Als Folge davon sind bei den Männern seelische Schäden weit verbreitet. Doch niemand will die Verantwortung übernehmen. Alle drücken sich, nicht nur das Verteidigungsministerium, sondern auch die Ärztekammern und die Gesundheitsbehörden. Mit diesem Buch wird nun ein Skandal gesellschaftlichen Ausmaßes enthüllt, über den bisher als Tabu geschwiegen wurde.

About the Author

Lars G Peterson, 58, wurde in Schweden geboren und wohnt heute in London. Er ist Menschenrechtsaktivist und Autor mehrerer Bücher. Außer MUSTERUNG und einer Vielzahl von Artikeln – von denen die meisten in dänischen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden – hat Petersson DESERTERS – ein Buch über die Geschichte der über 50000 Wehrmachtsdeserteure geschrieben, welches von dem Verlag des Dänischen Freiheitsmuseums 2004 in dänischer und englischer Sprache herausgegeben wurde sowie ABUSE UK eine Abhandlung über erschreckende Verhältnisse in britischen Pflegeheimen – erschienen bei CHIPMUNKA 2010 verfasst.

Book Extract

Grundgesetz, Artikel 1: ‘Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.’

Ich war auch mal ein kleines ängstliches Kind. Heute gibt es viele andere. Sie alle warten auf den Tag der großen Entblößung, auf den Tag, an dem der Staat sie in Augenschein nehmen will. Nachher denken sie darüber nach, bis zum Ende ihres Lebens. Sie hassen den Staat, der ihnen so früh und so viel von der Freude ihres jungen Lebens weggenommen hat.

Es ist noch nicht lange her, da las ich folgendes im Internet: ‘Ich bin siebzehn, habe am Donnerstag Musterung und weiß nicht was ich machen soll. Hab schon viel gehört von wegen Hose runterlassen und so. Kann man das nicht irgendwie umgehen? Ich sage es nicht gern, aber ich habe einen extrem kleinen Penis (3-4cm) und mir wäre es so peinlich, vor den Anwesenden dort alles zu zeigen – was kann ich tun? Tim.’

Ganz ehrlich, ich frage mich auch warum der Penis für die Bundeswehr so wichtig ist. Komisch eigentlich. Ich habe bei allen ausführenden Behörden nachgefragt, die gesamten Bundestagsabgeordneten angeschrieben, ebenso dem Wehrbeauftragten und dem Verteidigungsminister dazu Fragen gestellt und natürlich auch die Ärzte in ihren medizinischen Verbänden um Auskunft und Stellungnahme gebeten. Selbstverständlich wurde auch das Gesundheitsministerium nicht vergessen. Alle diese Leute haben dazu meine Fragen gehört. Niemand kann oder will mir aber darauf eine Antwort geben. Man schweigt oder weiß offensichtlich nicht Bescheid. So wie es aussieht, möchte kein Mensch die Verantwortung übernehmen, geschweige denn darüber diskutieren. Alle drücken sich.

‘Meine dritte und letzte Musterung war für mich auch überaus peinlich, da hier bei mir (wieder) sogar die Vorhaut und der Analbereich von einer Frau kontrolliert wurde. Dies ist für mich nichts anderes als sexueller Missbrauch, da diese Untersuchung staatlich gefordert wird, also eine Pflichtuntersuchung ist, der sich kein junger Mann entziehen kann und sie allein deshalb schon Zwangscharakter hat.

Ina ist so eine Frau, die in einem Kreiswehrersatzamt (KWEA) arbeitet. Sie ist eine Assistentin und in dieser Stellung vor allem als ‘Zuschauerin’ tätig. Obwohl sie selbst niemanden beurteilt und bewertet, spielt sie eine Hauptrolle bei der Erniedrigung junger Männer. Als jemand, die sich selbst nicht ‘freimachen’ muss, hat Ina ihre eigene Meinung zu dieser Sache entwickelt. Was sich für Dieter und Sebastian zu einer lebenslangen seelischen Wunde entwickelt hat, ist für sie ‘ganz normal’. So sagt sie jedenfalls. Es ist mir klar, warum Ina ihren ‘Beruf’ mag und sie selbst sieht darin natürlich auch kein Problem’

Noch etwas ist bemerkungswert, was die Untersuchung auf Wehrtauglichkeit angeht. Um die physischen Kräfte des jungen Mannes zu bewerten, wird der Proband gebeten 20 Liegestütze zu machen. Danach wird das Herz-Kreislauf-System des nur mit Unterhosen bekleideten Mannes (ich habe auch von Fällen gehört, wo derjenige auch hier ganz nackt gewesen ist), in Anwesenheit von zwei oder drei weiblichen Personen ‘untersucht’….Die Art der physiologischen ‘Untersuchungen’ wie sie im KWEA durchgeführt werden, sind demnach alleine schon deswegen ein Witz.

Nicht nur bei der Musterung muss es sich der junge Mann gefallen lassen, untersucht und bis in den letzten Winkel seines Körpers kontrollieren zu werden. Es scheint, als ob es auch danach nie aufhört. Man fährt damit weiter fort zu Beginn des Grundwehrdienstes und am Anfang der Zivildienstes ist es auch das Standartprogramm. Selbst am Ende seines Dienstes muss er auch noch einmal eine gründlichen Untersuchung, selbstverständlich inklusive einer Überprüfung der Geschlechteile über sich ergehen lassen.

‘Bei der Untersuchung der Intimzone, wenn die Hose unten ist, fragt die Ärztin als erstes, ob die Vorhaut zurück geht’, so Melanie U. Arzthelferin. ‚Viele sind in dieser Situation sicher ziemlich aufgeregt, weil alle jetzt auf die Stellen blicken, die man vorher nur erahnen konnte. Wer da zu lange zögert, zu stottern beginnt oder nur verlegen schaut, kann sicher sein, dass die Ärztin es selbst macht, und zwar auch wirklich richtig bis ganz nach hinten.’

‘Heute morgen bin ich aufgewacht, hatte ein Druckgefühl auf der Brust und mal wieder einen Verfolgungstraum gehabt. Ich musste an damals denken. So wie fast jeden Morgen in den letzten drei Jahren. Die das verursacht haben, bekommen davon überhaupt nichts mit. Aber denen ist das wahrscheinlich auch egal.’ Seine Erlebnisse im Kreiswehrersatzamt haben Sebastian nie verlassen. Täglich sind die Personen von damals in Gedanken bei ihm. Es regt ihn immer noch auf, was damals passiert ist. Er erinnert sich an alles, was mit ihm gemacht wurde. Wie andere Traumatisierte, so ist auch er ‘immer auf der Hut’. Er leidet unter massiven Schlafstörungen und immer wiederkehrenden Alpträumen. Sebastian hat Probleme sich zu konzentrieren, er ist sehr reizbar und neigt zu Wutausbrüchen. Alle Situationen, Orte und Personen, die in ihm wieder Erinnerungen an seine damaligen Erlebnisse wachrufen könnten, versucht er zu meiden.

Die meisten werden versuchen, ein solches Erlebnis einfach zu verdrängen. In der Regel kommt nie ein Wort über das Erlebte aus ihrem Mund. Man schweigt und versucht alles zu verharmlosen. Jeder weiß Bescheid über die Nacktvorführungen, aber die Scham untersagt jegliche Diskussion über dieses Thema. So wie es bei missbrauchten Kindern oft der Fall ist, sind auch hierbei die Opfer ein stilles Einverständnis mit den Tätern eingegangen, nie über das was geschehen ist zu sprechen. Ohne weitere Worte wurde es zu ihrem gemeinsamen ‘Geheimnis’. Nur so haben diese perversen Doktorspielchen eine Chance gehabt zu überleben und sich ihren Weg durch Kriege und durch Friedenszeiten hindurch bis in unsere heutige moderne Gesellschaft zu bahnen. Um die Wehrtauglichkeit des einzelnen für eine moderne Streitmacht in einer Gesellschaft des 21. Jahrhundert feststellen zu können, sind dann wirklich zwanzig Kniebeugen, Wiegen, Pulsmessen und ein Griff an die Hoden noch wirklich zweckerfüllend und sinnvoll?

Das Ganze hat ja auch seine Vorteile. Zum einen löst man so Beschäftigungsprobleme, u.a. was das KWEÄ Personal betrifft. Es ist gut für die Waffenindustrie, es kann auch für die Bauindustrie von Nutzen sein, wie damals nach dem Krieg besonders deutlich zu erkennen war und schließlich, selbst wenn es wirklich nie zu einem neuen Krieg kommt, dann hat man wenigstens ein paar Fälle von Vorhautverengung entdeckt.

Jetzt, bereits 64 Jahre nach dem Krieg, sehen wir an den Grenzen Deutschlands nur friedliche Franzosen, Holländer, Belgier, Polen und so fort. Aber immer noch bilden die Deutschen, die selbst die großen Kriege inszenierten und starteten, nicht nur ein Schlusslicht in Bezug auf die Abschaffung der erniedrigenden Zwangsuntersuchungen, sondern auch bei der Abschaffung der ‘allgemeinen’ Wehrpflicht in Europa.

Man darf sich heute gern fragen, wo sind die Feinde an den Grenzen die das Land bedrohen? Sind die Feinde nicht eher im eigenen Land zu suchen? Wenn man an die vielen verletzten Seelen junger Menschen denkt, sieht es eher so aus.

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